EU-Projekt ReIReS offiziell in Bologna gestartet

ReIReS („Research Infrastructure on Religious Studies“) ist eine neue “starting community”, deren Ziel es ist, eine innovative Infrastruktur für Religionsforschung innerhalb Europas zu schaffen. Das Projekt begann im Februar 2018 und wird für drei Jahre aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU Horizon 2020 (INFRAIA, GA 730895) finanziert.

Nach Ansicht der 12 beteiligten Institutionen spielt Religion in der europäischen Gesellschaft eine Schlüsselrolle. Der Austausch über religiöses Wissen und die wissenschaftliche Reflexion darüber können ein friedliches Zusammenleben fördern und Unkenntnis abbauen. Dafür ist eine geeignete Forschungsinfrastruktur von höchster Bedeutung. Das Projekt ReIReS wird einen transnationalen und virtuellen Zugang zu wichtigen Quellen und Forschungsmaterialien im Bereich der europäischen Religionsforschung bieten. Diese Struktur ist insofern einzigartig, als sie die Daten großer europäischer Forschungsinstitutionen zusammenführt und somit nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für Entscheidungsträger aus Politik und Gesellschaft eine wichtige Quelle darstellen kann. Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler werden darin geschult, wie sie die Daten und Materialien für ihre Forschungen nutzen können. Das Projekt zielt damit inhaltlich auf den historischen und kulturellen Einfluss des vielfältigen religiösen Erbes auf die europäische Geschichte und stärkt die Einsicht in die Verstehensvoraussetzungen einer heutigen multireligiösen Gesellschaft.

Das Konsortium besteht aus folgenden Institutionen:

  1. Fondazione per le scienze religiose Giovanni XXIII, Italien.
  2. Sofiiski Universitet Sveti Kliment Ohridski, Bulgarien.
  3. Katholieke Universiteit Leuven, Belgien.
  4. Consiglio Nazionale delle Ricerche, Italien.
  5. Universität Hamburg, Deutschland.
  6. Uniwersytet Warszawski, Polen.
  7. Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland.
  8. École Pratique des Hautes Études, Frankreich.
  9. Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Deutschland.
  10. Brepols Publishers NV, Belgien.
  11. Stichting Refo500, Niederlande.
  12. Theological University of Apeldoorn, Niederlande.

 

Das Kick-off-Meeting des Projekts ReIReS fand vom 7.–8. März 2018 in Bologna statt. Dort trafen sich Teilnehmer der 12 beteiligten europäischen Institutionen aus sieben Ländern, um die Projektorganisation zu besprechen, die Kompetenzen des jeweils anderen zur optimalen Zusammenarbeit zu sondieren und die weitere Entwicklung des Projekts zu planen.

Federführend für das Teilprojekt an der JGU ist der Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät (Prof. Dr. Claus Arnold, Projektkoordinatorin Alexandra Nusser M. A.). Neben der Bereichsbibliothek Theologie des FB01 mit der Jüdischen Bibliothek, welche die erhaltenen Reste der jüdischen Gemeindebibliotheken aus Mainz als Leihgabe enthält, und dem Gesangbucharchiv sind auch die Wissenschaftliche Stadtbibliothek und die Martinus-Bibliothek beteiligt. Das Mainzer Teilprojekt bringt somit die großen historischen Bücherschätze von Stadt, Kirche und Universität zusammen und will deren internationale Sichtbarkeit und transnationale Zugänglichkeit, u. a. durch Vergabe von Stipendien an europäische Gastwissenschaftler, steigern.

Vertreter der beteiligten Institutionen im Innenhof von Fscire, Bologna. Von links nach rechts: Roxanne Wyns (KU Leuven), Marcello Verga (CNR), Jan Driesen (Brepols), Anna-Maria Totomanova (Uni Sofia), Claus Arnold (JGU Mainz), Karla Boersma (Refo500), Paul de Jongh (Brepols), Rudy Demo (Fscire), Michal Choptiany (Uni Warsaw), Alberto Melloni (Fscire), Marco Büchler (IEG), Chiara Palladino (IEG), Guiseppe Veltri (Uni Hamburg), Libera Pisano (Uni Hamburg), Mathijs Lamberigts (KU Leuven), Alexandra Nusser (JGU Mainz).
Bild: ©Fscire, Bologna.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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