Am 08.05.2025 kam Prof. Dr. Melanie Peetz aus Frankfurt/Sankt Georgen zur Gastvorlesung an die Fakultät und sprach über Erotik und Sexualität im Hohelied. Sie stellte in einem äußerst inhalts- und lehrreichen Vortrag die biblische Schrift als komponierte Sammlung von Liebeslyrik vor. Im Allgemeinen arbeitete sie anschaulich die dezente, bildhafte und mehrdeutige Art und Weise heraus, wie diese Lyrik auch von körperlich-sinnlicher Erotik und Liebesbeziehung spricht, ohne je so explizit zu werden, wie das altorientalische Vergleichsliteratur bisweilen tut. Im Besonderen interpretierte sie zusammen mit den Studierenden Hld 4,12-5,1, dem Text, der in der Mitte des Buches den Höhepunkt (auch wieder in mehrdeutigem Sinne) darstellt. Dem möglicherweise höchsten Liebesgenuss folgt in Hld 5,2-9 bereits wieder die Erfahrung der unerfüllten Sehnsucht und des Sich-Entziehens. Alle konnten hier viel lernen – das Hohelied ist kein Buch wie jedes andere und lohnt immer eine Lektüre. Wir danken Prof. Peetz für ihren Gastvortrag.