Neuigkeiten aus der Kath.-Theolog. Fakultät

Überuniversitäres Seminar "Schöpfungspastoral" in Trier

Zum zweiten Block des Seminars Schöpfungspastoral kamen vom 10. bis 11.01.2025 die Studierenden aus Trier, Vallendar und Mainz im Bischöflichen Priesterseminar Trier zusammen. Das Seminar wird gemeinsam von der Katholisch-Theologischen Fakultät Trier, der Vinzenz Pallotti University Vallendar und der Abt. Pastoraltheologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz veranstaltet. Gegenstand war am Abend ein Einblick in die Erfahrbarkeit von Schöpfung in benediktinischer Tradition, im Anschluss daran stand eine gesellschaftskritische Bestandsaufnahme in Anlehnung an Laudato si‘. Nach einer biblischen Grundlegung stand der Folgetag im Zeichen konzeptueller Themen: In diesem Sinne wurde eine Auswahl kirchlicher Dokumente aus dem Pontifikat Papst Franziskus‘ diskutiert und anschließend die darin enthaltenen politischen Forderungen und Ideen in gegensätzlicher wie synthetischer Komposition angedacht. Daneben bestand der Austausch über Haltungen, Konzepte und Ansprüche verschiedener Perspektiven, sowie die damit einhergehenden Herausforderungen und Probleme. Am Samstagnachmittag bildete eine gemeinsame Domführung unter der Leitung von Weihbischof em. Franz Josef Gebert den Abschluss.

Bericht: Maximilian Götz, Bilder: Klaus Vellguth

 

Tag der Lehre: Feedback trifft Feedforward

Am 18. Dezember 2024 fand an unserer Fakultät der diesjährige Tag der Lehre statt, der ganz im Zeichen des Feedbacks stand. Frau Prof. Dr. Imhof, die sich in ihrer Forschung u.a. lernpsychologischen Themen widmet, leitete die Veranstaltung, in der Studierende und Dozierende in den gemeinsamen Austausch traten. Gemeinsam diskutierten wir, wie hilfreiches Feedback gestaltet werden kann. Nach einem offenen Dialog über Herausforderungen und Wünsche gab Prof. Dr. Imhof einen inspirierenden Input mit praxisnahen Beispielen.

Ein besonderes Highlight war ein interaktives Planspiel, das den Teilnehmenden die Bedeutung von Feedback anhand der drei Fragen des Forschers John Hattie „Wo stehe ich?“, „Wo will ich hin?“ und „Wie komme ich dorthin?“ näher brachte. Dieses Modell zeigte eindrucksvoll, wie nachhaltige Feedbackprozesse eine gemeinsame Lern- und Lehrkultur stärken können.

Als möglicher weiterer Schritt zur Etablierung einer nachhaltigen Feedbackkultur an unserer Fakultät wird es im neuen Jahr einen Lunch-Talk geben, der Raum für weiteren Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden bietet. Der Tag der Lehre 2024 war ein gelungener Auftakt für diesen wichtigen Entwicklungsprozess an unserer Fakultät.

Bericht: Céline Klingel; Fotos: Johanna Becker

Privatdozent Dr. Tonke Dennebaum zum außerplanmäßigen Professor ernannt

Auf Antrag der Katholisch-Theologischen Fakultät hat der Senat der Johannes Gutenberg-Universität der Verleihung des Titels „außerplanmäßiger Professor“ an Herrn Privatdozent Dr. Tonke Dennebaum zugestimmt. Die Ernennung erfolgte am 18. Dezember 2024 mit der Überreichung der Urkunde durch den Präsidenten der Johannes Gutenberg-Universität, Universitätsprofessor Dr. Georg Krausch.
Die Katholisch-Theologische Fakultät freut sich über die Ernennung von PD Dr. Dennebaum zum außerplanmäßigen Professor und gratuliert herzlich!

Foto: Sylvia Brill, Bericht: Konrad Huber

Dies Academicus der Katholisch-Theologischen Fakultät

Am Mittwoch, den 20. November 2024, beging die Katholisch-Theologische Fakultät ihren traditionellen Dies Academicus.

Im Anschluss an die Eucharistiefeier in der Hochschulkirche St. Albertus fand die akademische Feier im Newmansaal der Katholischen Hochschulgemeinde statt. In ihrem Kurzvortrag zum Thema „Orosius und seine Geschichtsbücher gegen die Heiden. Eine spätantik-christliche Wertung von Krieg“ gab dabei Frau Dr. Sonja Ulrich einen anregenden Einblick in Ergebnisse ihrer im Fach Alte Kirchengeschichte abgeschlossenen und im Rahmen der Feier auch mit einem Preis ausgezeichneten Dissertation.

Der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, Prof. Dr. Konrad Huber, überreichte den Absolventinnen und Absolventen aus den verschiedenen Studiengängen ihre Urkunden und Zeugnisse. Neben dem Dissertationspreis der Universität wurden Preise für herausragende Magister- und Masterarbeiten sowie der Sprachpreis der Katholisch-Theologischen Fakultät vergeben. Außerdem standen die Ehrung von Absolventinnen und Absolventen der Fakultät anlässlich ihres 25-jährigen bzw. 50-jährigen Habilitations- bzw. Promotionsjubiläums auf dem Programm.

Die Absolventinnen und Absolventen sowie die Preisträgerinnen und Preisträger und die Geehrten finden Sie hier.

Die Katholisch-Theologische Fakultät gratuliert allen Absolventinnen und Absolventen, Preisträgerinnen und Preisträgern sowie den Geehrten sehr herzlich und wünscht ihnen alles Gute!

Lucia Zugel erhält Deutschlandstipendium 2024/25

Urkundenübergabe Deutschland Stipendium an der JGU 05.11.24 Foto: JGU/Stefan F. Sämmer

Im Rahmen der feierlichen Urkundenverleihung an Studierende aus allen Fachbereichen der Johannes Gutenberg-Universität am 5. November 2024 hat für die Katholisch-Theologische Fakultät Frau Lucia Zugel ein Deutschlandstipendium für das Jahr 2024/25 zuerkannt erhalten. Die Urkunde wurde ihr vom Fakultätsdekan Prof. Dr. Konrad Huber überreicht.

Die Fakultät gratuliert herzlich!

Informationen zum Deutschlandstipendium finden sich hier.

GeT#Ö: Teilnahme an Online-Fragebogenstudie

Im von der Professur der Religionspädagogik mitverantworteten Forschungsprojekt GeT#Ö ("Gelebte Theologie in der engagierten Ökumene") wird versucht die "Landschaft des ökumenischen Engagements in Deutschland" abzubilden und zu erforschen. Dabei sind vor allem die Fragen leitend, welche Gründe und Ziele zum Engagement motivieren, wo und von wem das ökumenische Engagement stattfindet und welche Erfahrungen mit dem Engagement gemacht werden.
In einer Fragebogenstudie rufen die am Projekt beteiligten Personen nun Haupt- und Ehrenamtlichengagierte, die in der Ökumene engagiert sind, zur Teilnahme an dieser auf. Diese finden Interessierte hier.
 
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie hier.

Krankheit, Tod, Verwesung. Ungesunde Kirchengeschichte(n) zu Halloween

Am 30. Oktober war der Seminarraum T1 bis auf den letzten Platz gefüllt. Grund dafür war eine vom Fachschaftsrat Katholische Theologie organisierte Sondervorlesung von Professor Dr. Claus Arnold unter dem Titel „Krankheit, Tod, Verwesung. Ungesunde Kirchengeschichte(n) zu Halloween“. Weit über 60 Anwesende folgten dem kurzweiligen Vortrag, bei dem Professor Arnold auf die unterschiedlichsten geschichtlichen Vorkommnisse rund um verstorbene Päpste einging. Angefangen von den Maßnahmen nach dem Tod über die Aufbahrung bis hin zum Weg der Heiligsprechung wurden alle Themen angeschnitten. Im Anschluss an die Vorlesung konnten die Anwesenden bei einem kleinen Umtrunk noch gemeinsam ins Gespräch kommen.

Antrittsvorlesung Dr. habil. Martin Lüstraeten

„Beschütze uns gegen die Bosheit und die Nachstellung des Teufels.“ – Mit dieser Bitte beginnt nicht nur das Gebet zum Heiligen Erzengel Michael, sondern auch Martin Lüstraetens Antrittsvorlesung am Freitag, den 25. Oktober 2024. Anhand von amerikanischen Prayercards aus dem Jahr 2018 – kleinen Gebetskärtchen mit einer bildlichen Darstellung des Erzengels Michael sowie dem Text des Gebetes – veranschaulicht Martin Lüstraeten das Thema seines Vortrags: Das Gebet zum Heiligen Erzengel Michael als liturgische Reaktion auf die Missbrauchskrise.

In einem historischen Abriss stellt Martin Lüstraeten die Entwicklungen des Michaelsgebets dar. Unter Papst Pius IX wird 1859 eine Gebetskomposition für den Kirchenstaat eingeführt, die erst 1886 um das Michaelsgebet ergänzt wird. Mit dem Erzengel Michael als Bezwinger des Bösen wird dieses Gebet für den Kampf gegen äußere Feinde zentral, was wiederum der Mentalität einer Zeit entspringt, zu der sich der Kirchenstaat von den Nationalstaaten und den Freimaurern bedroht sah. Besonders interessant ist eine Entwicklung im Jahr 1930: Es erfolgt eine Umwidmung des Gebets auf Russland, da der Kirchenstaat zu dieser Zeit bereits gesichert ist. Das Gebet wird nun aus einem anderen Anlass gesprochen, der Text bleibt jedoch unverändert. Allerdings verliert das Gebet in der Mitte des 20. Jahrhunderts bereits seine Bedeutung.

Doch wieso erfährt das Michaelsgebet 2018 ein Revival? Um diese Frage zu beantworten, zeichnet Martin Lüstraeten die Hintergründe des Missbrauchsskandals in Amerika und Deutschland nach. Dabei wird deutlich, dass 2018 ein Zusammenhang zwischen den Entwicklungen der Missbrauchskrise und der Wiederbelebung des Michaelsgebet festzustellen ist: Papst Franziskus ruft die Gläubigen dazu auf, das Michaelsgebet jeden Tag im Marienmonat Oktober zu beten, vier Tage nach der Veröffentlichung der MHG-Studie. Mit der Verbreitung des Gebets auf den eingangs erwähnten Prayercards erfährt es eine neue Bedeutung: In dem Gebet steckt nun auch Politik.

Und wie ist diese Wiederbelebung des Michaelgebets nun zu bewerten? Martin Lüstraeten stellt differenziert dar, dass liturgische Reaktionen zwar heilsam wirken können, indem ritualisierte Reaktionen im Gebet helfen, nicht zu verdrängen und ein Bewusstsein um die Unsichtbaren zu entwickeln, aber ritualisierte Handlungen ersetzen keine Reue. Abschließend betont er, dass der Einsatz des Michaelsgebetes keine angemessene liturgische Reaktionen darstellt. Wie eine liturgische Reaktion aussehen könnte, bleibt offen. Für Martin Lüstraeten ist jedoch klar, so nicht.

Im Anschluss an den Vortrag hat Dekan Konrad Huber Martin Lüstraeten die Habilitationsurkunde feierlich überreicht. Bei Getränken und Snacks wurde dieser Tag gemeinsam gefeiert. Wir gratulieren Martin Lüstraeten zu dem erfolgreichen Abschluss seines Habilitationsverfahrens und wünschen ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute.

Visionen zum Anfassen. Neue Perspektiven auf die rätselhaften Szenen der Johannesoffenbarung

Rätselhaft und anschaulich zugleich sind die Visionen des Sehers Johannes im letzten Buch des Neuen Testaments. Ein himmlischer Thronsaal wird inszeniert, in dem Fackeln leuchten und Stimmen erklingen. Die Stadtfrau Babylon erscheint auf einem mehrköpfigen Tier, geschmückt mit Gold und Perlen.

Mit Hilfe neuer Ansätze aus den Kulturwissenschaften wurden an der Theologischen Hochschule Chur vom 01. bis zum 03. Oktober 2024 diese und andere Visionen aus der Offenbarung des Johannes zu entschlüsseln versucht. Raum- und materialitätsbezogene Analyseraster wurden erprobt, mit denen die plastische Erzählweise der Johannesoffenbarung nachvollzogen werden konnte. Auf Einladung von Markus Lau waren Konrad Huber, Michael Hölscher und Laura Henke an der Lehrkooperation „‚Von Turn zu Turn‘. Raum – Körper – Materialität. Neue Ansätze in der Apokalypseforschung“ beteiligt.

Wer Lust bekommen hat, selbst unter einer neuen Perspektive auf ausgewählte biblische Texte zu schauen, kann schon bald dabei sein: Am 17. und 18. Januar 2025 findet ein Workshop an der Katholisch Theologischen Fakultät in Mainz statt, in dem die wenig bekannten Gefangenschaftsszenen der Apostelgeschichte unter narratologischen Gesichtspunkten analysiert und interpretiert werden. Markus Lau wird als Kursleitung zu Gast in Mainz sein. Eine Anmeldung zur Kursteilnahme ist weiterhin bei Laura Henke (laura.henke@uni-mainz.de) möglich.