Geschichte und Gegenwart der Fakultät

Eine Fakultät für Katholische Theologie bestand von den Anfängen der mittelalterlichen Universität Mainz an, die als Gründung des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten Diether von Isenburg im Oktober 1477 ihren Lehrbetrieb aufnahm. Zusammen mit dem Bischofssitz und der Universität ging die Fakultät in den Kriegen um die Französische Revolution, die seit 1792 den rheinischen Raum erschütterten, unter. Seit 1804 war das von Frankreich annektierte Mainz wieder als Bischofssitz im Kaiserreich Napoleons etabliert. Da ein Bistum nicht ohne Priesterseminar und das nicht ohne einen theologischen Lehrbetrieb auskommen konnte, wurde im gleichfalls 1804 begründeten Priesterseminar durch Bischof Joseph L. Colmar ein theologisches Studium eingerichtet. Nach dem 2. Weltkrieg, unter erneuter französischer Besatzung, lebte mit Wiederbegründung der Universität durch die französische Verwaltung auch die Fakultät wieder auf. Das formal bis heute mit Hochschulrechten fortbestehende Studium am Bischöflichen Priesterseminar wurde in die Universität mit ihrem umfassenden Studienangebot integriert. Die Katholisch-Theologische Fakultät befindet sich zentral auf dem Campus. Diese Lage ermöglicht es, das Studium der Theologie interdisziplinär mit vielen Fächern zu vernetzen. Es bestehen zahlreiche interessante Kooperationen der theologischen Disziplinen mit anderen Fächern. Mit ihren über 400 Studierenden und 12 Professuren gehört die Mainzer Fakultät zu den großen theologischen Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen im Südwesten Deutschlands. Gemeinsam mit der Evangelisch- Theologischen Fakultät bildet sie – einzigartig in Deutschland – den Fachbereich 01 der Universität Mainz.