Am 11.06.2024 besuchten die Teilnehmerinnen des Hauptseminars "Leben gestalten zwischen Alleinsein und Gemeinschaft" unter der Leitung von Sara-Marie Hüser und Prof. Dr. Philipp Müller das Mehrgenerationen-Projekt "stattVilla" am Hartenbergpark. Während im Seminar die theoretischen Grundlagen zu den Besonderheiten, Umständen und Bedürfnissen verschiedener sozialer Lebensformen wie Singles, Familien oder Witwen im Hinblick auf das Spannungsfeld zwischen Alleinsein und Gemeinschaft behandelt wurden, konnten die Studierenden nun ein Projekt persönlich kennenlernen, das Personen in verschiedensten Lebenssituationen unter einem Dach vereint. Durch das herzliche und offene Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der "stattVilla" konnten sie wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Vorteile eines solchen Projekts, besonders im Hinblick auf Einsamkeit und soziale Vernetzung, gewinnen. Am Ende des Besuchs diskutierten die Teilnehmerinnen ihre Eindrücke und reflektierten darüber, wie solche Projekte auch in anderen Kontexten umgesetzt werden können. Die Seminargruppe bedankt sich sehr herzlich für den freundlichen Empfang und die Aufgeschlossenheit der Bewohnerinnen und Bewohner der "stattVilla".
Die Antrittsvorlesung des Mainzer Bischofs Dr. Peter Kohlgraf an der Katholisch-Theologischen Fakultät der JGU Mainz stand unter dem Titel „Zwischen falschen Alternativen und scheinbaren Gegensätzen - Evangelisierung als theologischer Begriff und pastorale Praxis“. Die mit Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch, Vizepräsident Prof. Dr. Stefan Jolie und der Bevollmächtigten des Generalvikars der Diözese Mainz Stephanie Rieth prominent besetzte Hörerschaft wurde durch die Dekanin der Fakultät Frau Prof. Dr. Heike Grieser in den Abend eingeführt, die mit der Vita des heiligen Augustinus, die Bischofsamt und Bildung verbindet, den thematischen Beginn gestaltete.
Im Anschluss stellte Prof. Dr. Philipp Müller (Pastoraltheologie) den Bischof von Mainz als neuen Honorarprofessor der Katholisch-Theologischen Fakultät mittels eines Filmzitates vor. In Anspielung auf Woody Allens cineastischen Meilenstein „Matchpoint“ (2005) verwies Prof. Müller auf das Motiv der Satzbälle des Lebens, an welchen sich die Biografie eines Menschen entscheidet. Für Bischof Kohlgraf waren dies einerseits die Priesterweihe und andererseits die akademische Vita. Der letztgenannte Lebensweg versinnbildlicht die reibungslose Kooperation zwischen Bistum und Fakultät, die an diesem Abend atmosphärisch spürbar war.
In seinem anschließenden Vortrag thematisierte Bischof Kohlgraf die Frage nach der Evangelisierung in Deutschland und Mitteleuropa unter dem Stichwort der Gegensätzlichkeiten. Die zunehmende Polarisierung in Fragen der Evangelisierung habe dabei ein kulturelles Fundament, welches Kohlgraf gekonnt an Fjodor Dostojewskis Roman „Die Brüder Karamasow“ und einem Kurzfilmbeispiel illustrierte.
(c) Thomas Hieke
Dabei machte Bischof Prof. Kohlgraf gelingende Evangelisierung daran fest, dass sie sich vom katholischen Prinzip des „et – et“ (sowohl – als auch) leiten lasse: Sowohl die strukturelle als auch die inhaltliche Ebene müsse man im Blick behalten. Dabei betonte er, dass er Evangelisierung als eine dynamische Größe verstehe, die in der direkten Begegnung von Menschen verlebendigt werde. Für die konkrete Praxis heißt das: „Das Evangelium wird immer an Gott erinnern, immer gegen Beliebigkeit sprechen, Hass und Menschenverachtung nie gutheißen, es wird immer so vielfältig sein, wie Menschen in ihrer Lebenswelt, und es wird sich inkulturieren müssen.“ Dieses Motto ist nicht nur Auftrag für die Lehrenden und Studierenden an der Fakultät in Mainz, sondern auch im Wortsinne im Wort Gottes verankert. So sind die vier Evangelien nach Bischof Kohlgraf eine frohe Botschaft im Gewand mehrerer, vielfältiger Botschaften. Vielfalt, Pluralität und Freiheit sind somit wesentliche Identitätsmarker von Kirche und Theologie im 21. Jahrhundert.
Der Abend durfte auf dieser inspirierenden Note in guter Mainzer Tradition mit Getränken und Häppchen sowie vielen intensiven Gesprächen in kleinen Kreisen ausklingen. Herzlichen Dank an alle, die zu dieser gelingenden Veranstaltung beigetragen haben!
Am Mittwoch, den 29. Mai 2024, hält Bischof Prof. Dr. Peter Kohlgraf anlässlich seiner Bestellung zum Honorarprofessor eine öffentliche Antrittsvorlesung unter dem Titel "Zwischen falschen Alternativen und scheinbaren Gegensätzen. Evangelisierung als theologischer Begriff und pastorale Praxis". Die Vorlesung beginnt um 16 Uhr c. t. und findet in den Seminarräumen T1 und T2 am Taubertsberg statt.
Wir trauern um den verstorbenen Ehrendoktor unserer Fakultät, Herrn Geistl. Rat Pfarrer i. R. Dr. h.c. Erhard Weiher. Den Nachruf des Bistums finden Sie hier.
Am 8. Mai 2024 schloss Dr. Michael Hölscher mit der Antrittsvorlesung sein Habilitationsverfahren im Fach Neues Testament an der JGU ab. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät, Prof. Dr. Heike Grieser, hielt er seinen Vortrag mit dem Titel „Die Bausubstanz der Metropolen. Materiale Visionen von Stadt in der Johannesoffenbarung“. Neben grundlegenden Beobachtungen zur Darstellung der Städte Babylon und Jerusalem im Rahmen der Johannesoffenbarung gab er auch Einblicke in sein Habilitationsprojekt. Im Anschluss an den Vortrag verlas die Dekanin die Habilitationsurkunde und überreichte diese dem neu ernannten Privatdozenten. Wir gratulieren Michael Hölscher zum Abschluss des Habilitationsverfahrens und wünschen ihm für seine private und berufliche Zukunft alles Gute!
Im Mai ist eine neue Ausgabe des Newsletters der Katholisch-Theologischen Fakultät erschienen, die wieder über Aktuelles aus der Katholisch-Theologischen Fakultät berichtet.
Die aktuelle Ausgabe des Newsletters finden Sie hier.
Am Dienstag, den 4. Juni 2024, findet um 16 Uhr s. t. unter dem Titel "Schutz der Integrität der Person - prevention and safeguarding" das nächste hybride ZiRR-Forum statt.
Nachdem in den letzten Jahren von den beiden großen Kirchen in Deutschland zahlreiche Studien zum sexuellen Missbrauch vorgelegt worden sind, muss in Zukunft sichergestellt werden, dass kirchliche Personen und Einrichtungen keine Gefahr für Menschen darstellen, die sich ihnen mit ihren Bedarfen anvertrauen. Dabei geht es neben den pastoralen und psychologischen Aspekten auch um verbindliche Regulatorien und Standards, wie Prävention und Schutz von Personen in geeigneter Weise institutionalisiert werden kann, damit Menschen und kirchliche Räume wieder als sicher erfahrbar werden.
Im Rahmen des ZiRR-Forums 2024 soll dieser Frage aus unterschiedlichen Blickwinkeln nachgegangen werden. Nähere Informationen zu den Referierenden und der Anmeldung sind hier zu finden.
Bundesvorstand der AGT v.l.n.r.: Noah Walczuch (Regensburg), Julia Borlinghaus (Dresden) und David Schwab (Mainz)
Auf der Bundesvollversammlung der Arbeitsgemeinschaft Theologiestudierende (AGT), die vom 19. - 21.04.2024 in Erfurt stattfand, wurde David Schwab in seinem Amt als einer der drei Bundesvorsitzenden der AGT bestätigt und für ein weiteres Jahr in den Bundesvorstand gewählt. Die AGT ist als Interessenvertretung der Theologiestudierenden auf Bundesebene auch Schnittstelle zwischen Kirche und Universität. Wir danken Herrn Schwab für sein Engagement und wünschen ihm alles Gute für die neue Amtszeit.
Am Mittwoch, den 8. Mai 2024, hält Dr. theol. Michael Hölscher im Rahmen seines Habilitationsverfahrens eine öffentliche Vorlesung unter dem Titel "Die Bausubstanz der Metropolen. Materiale Visionen von Stadt in der Johannesoffenbarung". Die Vorlesung beginnt um 12 Uhr c. t. und findet in der Naturwissenschaftlichen Fakultät (NatFakI) im Hörsaal N6 (01-421) auf dem Campus der JGU Mainz (Johann-Joachim-Becher-Weg 21, 55128 Mainz) statt.
Interessierte werden gebeten, sich bis spätestens 1. Mai 2024 bei Anja Tsioullis unter anja.tsioullis@uni-mainz.de anzumelden.